Der DGB Köln hatte mich als Hauptrednerin zur 1.Mai-Kundgebung in Köln-Frechen eingeladen. Nach mehreren Jahren war dies das zweite Jahr, in der in Frechen eine eigene DGB Kundgebung zum 1.Mai stattfand. Mit etwa 300 Kundgebungsteilnehmern war diese 1.Mai Veranstaltung gut besucht. Anwesend waren verantwortliche Mandatsträger von den Gewerkschaftschaften sowie CDU/CSU und SPD. Am Abend vorher hatte ein Arbeitnehmerempfang der CDA mit der stellvertretenden DGB Vorsitzenden Elke Hannack in Frechen stattgefunden. Ebenfalls waren die Gewerkschaften vom Oberbürgermeister in Köln (SPD) zu dem traditionellen Arbeitnehmerempfang in den historischen Saal des Rathauses eingeladen.
Die Arbeitnehmerempfänge und die 1.Mai Veranstaltung in Frechen stand unter heftiger Kritik an den Plänen des Bundeswirtschaftsministers Sigmar Gabriel für die Verteuerung von Abbau und Nutzung der Braunkohle als maßgeblicher Energieträger der gesamten Region des Rhein-Erft Kreises. Der ehrenamtliche Vorsitzende der DGB Region Frechen, Siegfrid Dürr (Gewerkschaft Bergbau, Energie, Chemie), arbeitet bei RWE. Die Gewerkschaften befürchten den Verlust von zwischen 50 000 und 70 000 Arbeitsplätzen im Braunkohletagebau, den Kraftwerken, der energieintensiven Industrie sowie den damit verbundenen Bereichen von Produktion und Dienstleistungen. Dies würde den wirtschaftlichen und sozialen Niedergang der gesamten Region bedeuten. Es waren daher auch tausende Arbeitnehmer/innen aus Köln und dem Rhein Erft Kreis zu der Demonstration der Gewerkschaften am 23. April nach Berlin gefahren.