Internationaler Frauentag am 8. März 2016

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Zum Internationalen Frauentag am 8. März 2016 war ich von der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) in Berlin eingeladen. Es war eine gut besuchte Veranstaltung, wobei die Gleichstellungsbeauftragte der DRV, Frau Granat-Flügge, für die vielen weiblichen Beschäftigten ein ganztägiges Programm zum Internationalen Frauentag zusammengestellt hat.

Das mir gestellte Thema für den Einführungsvortrag lautete “Armut ist weiblich”.

2016-03-08-01-044b 10x15 300Nachdem ich im DGB als Stellvertretende Vorsitzende 16 Jahre lang (1990-2006) auch für die gewerkschaftliche Frauenpolitik zuständig war habe ich häufig zu diesen Themenbereichen Vorträge gehalten. Auch jetzt habe ich wieder feststellen müssen, dass sich an dem gravierenden “Gap” bei Löhnen und Renten sowie bei der einseitigen Belastung mit Familienarbeit, Kindererziehung und Pflege wenig geändert hat.

>>> hier die Kurzfassung meines Vortrags zum Internationalen Frauentag 2016

>>> hier die Langfassung meines Vortrags zum Internationalen Frauentag 2016

Erheblich verbessert wurden die Betreuungsangebote auch für Kinder unter 3 Jahren sowie die Möglichkeiten zur Teilzeitarbeit. Dies ist allerdings mit erheblichen Nachteilen für die Frauen beim Einkommen und der beruflichen Entwicklung verbunden. Drastisch verschärft wird dies durch die hohe Zahl der Minijobs von annähernd 7 Millionen, davon zwei Drittel von Frauen. Wie Untersuchungen und Erfahrungen zeigen, kommen sie aus dieser Armutsfalle bei Arbeit und dann auch im Alter oft nicht mehr heraus. So bleibt das bittere Ergebnis: Obwohl Mädchen und Frauen seit Jahren bei Bildung und Ausbildung mit Jungen und Männern gleichgezogen haben und sie teilweise sogar überholen, fallen Anspruch und Realität des Gleichberechtigungsgebots in unserem Grundgesetz nach wie vor weit auseinander.

2016-03-08-01-004b 10x15 300Was sich in den letzten Jahren wandelt, ist das gestiegene Interesse der Wirtschaft an der Erwerbstätigkeit von Frauen, da infolge der demographisch bedingten Schrumpfung und Alterung der Bevölkerung die Zahl der Erwerbstätigen bis 2025 um etwa 6,5 Mill abnehmen wird. Dies kann kaum durch die Zuwanderung ausgeglichen werden, da zusätzlich zu den quantitativen Problemen gerade im Hinblick auf die hohe Zuwanderung der Flüchtlinge auch erhebliche qualitative Defizite bestehen, deren Ausgleich Jahre bis Jahrzehnte dauern wird. Ob sich die Wirtschaft und natürlich auch die öffentlichen Verwaltungen allerdings bereitfinden, mehr für die berufliche Gleichstellung von Frauen zu tun, als bisher, bleibt abzuwarten.

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