10. Deutscher Seniorentag 2012: Ja zum Alter!

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Vom 3. bis 5. Mai 2012 hat in Hamburg der 10. Deutsche Seniorentag 2012 stattgefunden. Er stand unter dem Motto “Ja zum Alter!” Die Bedeutung dieses Seniorentages zeigte sich nicht nur in der umfassenden Thematik aller Lebensbereiche für Menschen in höherem Lebensalter sondern auch in den viel beachteten Reden von Bundespräsident Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Als Vorsitzende des Arbeitskreises Sozialversicherung im Sozialverband Deutschland (SoVD) konnte ich an diesem Seniorentag teilnehmen. Der SoVD ist Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO), die diesen wie auch die vorherigen Seniorentage ausrichtet. Der SoVD hat sich aktiv an der Ausrichtung mehrerer Veranstaltungen beteiligt – zu dem Themenblock “Ja  zum Alter in Sozialer Sicherheit”. Großes Interesse bei den Teilnehmern/innen des Seniorentages fanden die Einzelveranstaltungen: Die alleinstehende Frau im Alter – soziale Teilhabe sichern; Wie schützen wir unsere Rente gegen Kaufkraftverlust; Armut im Alter und bei Erwerbsminderung – was ist dagegen zu tun; Gute Arbeit und flexible Übergänge in den Ruhestand statt Rente mit 67.

komba Gewerkschaft NRW des Deutschen Beamtenbundes
komba Gewerkschaft NRW des Deutschen Beamtenbundes

Hierbei konnten wir als SoVD unsere umfassenden konzeptionellen Vorstellungen für die gesetzliche Rentenversicherung einbringen: Streichung der willkürlichen Kürzungsfaktoren in der gesetzlichen Rentenformel (Riesterfaktor, Nachhaltigkeits- und Nachholfaktor), so dass sich die Rentenleistungen wieder an der Lohnentwicklung orientieren können; darüber hinaus Berücksichtigung der Preissteigerungen, damit der ständige Kaufkraftverlust der Renten beendet wird; Verbesserung der Rentenleistungen für langjährig Versicherte mit niedrigen Löhnen sowie der Rentner/innen in der bedürftigkeitsorientierten Grundsicherung; Verbesserung der Erwerbsminderungsrenten vor allem durch Abschaffung der Abschläge bei vorzeitigem Renteneintritt; Ausbau zu einer Erwerbstätigenversicherung durch Einbeziehung der Selbständigen ohne eigene Alterssicherung als ein erster Schritt.

Grundsätzliche Ablehnung wurde gegenüber dem Ersatz der gesetzlichen Rentenversicherung durch die private kapitalgedeckte Riesterrente geäußert. In verschiedenen Beiträgen wurde der enge Zusammenhang zwischen der Zunahme von Langzeitarbeitslosigkeit, prekärer Arbeit, Niedriglohnsektoren sowie Armut bei Arbeit und der Armut im Alter deutlich hervorgehoben – ebenso wie deren Verschärfung durch die pauschale Heraufsetzung des Rentenalters auf 67 Jahre seit Anfang diesen Jahres. Besonders klar wurde an vielen Einzelschicksalen, dass Armut bei Arbeit und im Alter in überdurchschnittlichem Ausmaß in den Neuen Bundesländern und für Frauen auftritt. Viele Teilnehmer an diesen Workshops zur Alterssicherung gaben ihrem Unmut darüber Ausdruck, dass immer noch eine erhebliche Lücke der Ostrenten zu den Westrenten klafft und keine politische Lösung in Sicht ist. Der SoVD konnte dabei darauf hinweisen, dass er mit Verdi in ständigem Kontakt ist – nicht nur zur Erarbeitung und Verbreitung einer Konzeption zur stufenweisen Schließung dieser Ost-West-Rentenlücke, sondern auch zu weiteren politischen Initiativen auf Bundes- und Landesebene.

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