HdBA: Startwoche in Mannheim 2010

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Die HdBA führte vom 1. – 4. September 2010 als Startwoche für den neuen Bachelor-Jahrgang an den beiden Standorten Mannheim und Schwerin eine Fallstudie durch. Dies sollte für die Studenten einen praxisorientierten Studienbeginn ermöglichen.

Die HdBA als „University of Applied Labour Studies of  the Federal Employment Agency“ hat es sich zum Schwerpunkt gesetzt, ihren Nachwuchskräften für künftige Führungsaufgaben zusätzlich zu den wirtschafts-, sozial- und rechtswissenschaftlichen Grundlagen eine möglichst systematische und praxisnahe Einführung in die komplexen Zusammenhänge der außer- und innerbetrieblichen Arbeitsmarktvorgänge zu vermitteln. Dabei arbeitet sie mit der Leuphania Universität Lüneburg zusammen. Der Kanzler und hauptamtliche Vizepräsident der Leuphania Universität Lüneburg ist Ideengeber für diese Fallstudie, das Konzept wurde mit der BA entwickelt und erstmalig mit 1400 Studenten der Leuphania Universität Lüneburg durchgeführt. 2009 fand diese Startwoche für die neuen Bachelor-Jahrgänge in der HdBA Schwerin statt und 2010 in Mannheim.

Der Fall Leinwig

Die Fallstudie spielt in der fiktiven Stadt Leinwig im fiktiven Bundesland Nordland. Die Wirtschaft von Leinwig ist durch Tourismus, Automobilzulieferer- und Textilindustrie geprägt. Leinwig kämpft seit Jahren mit hohen Arbeitslosenzahlen und Abwanderung von jungen und qualifizierten Arbeitskräften. Die bereits angespannte Wirtschaftslage spitzt sich durch mehrere Firmenschließungen zu einer akuten Krise zu. Ohne sofortige Maßnahmen würde die Arbeitslosenquote auf über 14 Prozent ansteigen. Daher stellt die Landesregierung einen Notfallfonds mit einem Volumen von 10 Mio. Euro zur Verfügung. Dies wird von der Stadt Leinwig um 2 Mio. aufgestockt, so dass insgesamt für die Bewältigung der Arbeitsmarktkrise 12 Mio. Euro zur Verfügung stehen.

Aufgabe der Studenten

Die Aufgabe der Studenten bestand darin, ein Beschäftigungs- und Arbeitsmarktkonzept für Leinwig zu entwickeln. Dabei mussten sie im finanziellen Rahmen von 12 Mio. Euro bleiben. Weitere Bedingungen sind die Senkung der Arbeitslosenquote innerhalb von 2 Monaten um 0,5 Prozent auf 13,5 Prozent sowie die Schaffung von 500 Dauerarbeitsplätzen.

Zur Lösung wurden die Studenten durch Vorträge und Gespräche mit den Führungskräften der BA sowie Vertretern der Kommunen, Arbeitsagenturen, Arbeitgeber und Gewerkschaften unterstützt.

Insgesamt haben 20 Gruppen mit etwa 15 Studierenden eigene Konzepte entwickelt, die durch eine Jury abschließend bewertet wurden.

Dabei wurden den Studenten einige Konzeptansätze zur Auswahl vorgelegt. Diese wurden erheblich modifiziert und ergänzt.

Vorgelegt Konzeptansätze

Städtisches Beschäftigungsprogramm für die überdurchschnittlich hohe Anzahl der Langzeitarbeitslosen, der älteren und gering qualifizierten Arbeitnehmer – im Bereich des Tourismus, der Familienförderung und der Betreuung  (Kosten pro Teilnehmer und Monat: 2400 Euro). Die Eingliederung von 350 Arbeitslosen würde 10 Mio. Euro erfordern.

Automobilzulieferer I: Schaffung von 150 zusätzlichen Arbeitsplätzen – wenn hierfür von der Arbeitsagentur Eingliederungszuschüsse gezahlt werden.

Automobilzulieferer II: Aufgabe der Verlagerung nach China, wenn seine Forschung und Entwicklung mit 10 Mio. Euro aus öffentlichen Mitteln gefördert wird (Verhinderung der Entlassung von 400 Arbeitskräften).

Vermittlung von 250 Arbeitnehmern nach Dänemark.

Errichtung einer Windfabrik mit 400 Arbeitsplätzen und insgesamt 7,9 Mio. Euro öffentlicher Förderung (wirtschaftliche Infrastruktur).

Errichtung eines Startups als Flugzeugwerft mit 350 Arbeitsplätzen und 6,5 Mio. Euro öffentlicher Förderung (wirtschaftliche Infrastruktur).

Errichtung eines Pharmakonzerns mit 400 Arbeitsplätzen und 5,8 Mio. Euro öffentlicher Förderung (Abwasser und Grundstück) unter der Bedingung eines verkürzten Genehmigungsverfahrens.

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